Unser “Trotzdem” gibt es seit 1948. Als sozialistische Jugendorganisation sind uns theoretische Debatten wichtig, denn nur durch sie können wir die Welt verstehen, in der wir leben - ohne Theorie gibt es keine Praxis! Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen gibt es im deutschsprachigen Raum kaum dezidiert linke Nachrichtenportale, das Spektrum reicht meist nur von rechtsaußen bis liberal. Unser “Trotzdem” soll diese Leerstelle füllen. Daher versuchen wir in diesem Blog, unsere Gegenwart aus einer sozialistischen Perspektive zu analysieren und zu diskutieren.
Die Artikel des “Trotzdem” werden von SJ-Aktivist*innen geschrieben, die sich bereits im Vorfeld mit den jeweiligen Themen befasst haben. Außerdem wollen wir der regen Debattenkultur innerhalb der Sozialistischen Jugend auch eine schriftliche Plattform bereitstellen, so z.B. durch unsere Rubrik “Pro & Contra”.
findet ihr Kommentare, Analysen und Debatten. Diese erscheinen in mehrmals im Jahr veröffentlichten Ausgaben, die sich einem spezifischen, meist tagespolitisch relevanten, Thema widmen.
- Josef Hindels
Larissa Zivkovic
Sparen gilt in Europa seit Jahrzehnten als Allheilmittel gegen Krisen. Doch hinter dem scheinbar „alternativlosen“ Austeritätskurs verbirgt sich weit mehr als nüchterne Haushaltspolitik: Er ist Ausdruck einer Ideologie, die soziale Sicherungssysteme schwächt, Ungleichheit vertieft und demokratische Entscheidungsprozesse aushöhlt.
Jakob Rennhofer
Immer dann, wenn linksliberale politische Kräfte einem Sparkurs verfallen, dürfen die Rechten zu jubeln beginnen. Der Rechtsruck wird damit nicht gestoppt, sondern nur weiterbefördert. Die Rückkehr der Austeritätspolitik zeigt jedoch deutlich: Man braucht keine Angst davor haben, dass rechte Parteien in Regierungsverantwortung die Demokratie unterminieren - das haben wir immer selbst noch geschafft.
Lena Stern
Seit Monaten hören wir dieselbe Botschaft: „Wir müssen sparen.“ Doch während wir Einsparungen hinnehmen müssen, fließen gleichzeitig Milliarden in Militär und Aufrüstung. Was auf den ersten Blick widersprüchlich wirkt, ist in Wahrheit Ausdruck derselben Logik: Ein System, das Profite über Menschen stellt.
Jakob Jäger
Griechenlands vermeintliche „Rettung“ in der Eurokrise zeigt bis heute, wie zerstörerisch eine harte Sparpolitik wirken kann. Statt Stabilität brachte sie sinkendes BIP, hohe Arbeitslosigkeit und Armut – während die Staatsverschuldung weiter wuchs. Griechenland als Beispiel Neoliberaler Sparpolitik.
Yannick Zickler
Schulden gelten in der politischen Debatte als Gefahr, Sparpakete als notwendige Konsequenz. Doch woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass Staatsschulden schlecht sind? Wer legt fest, wie hoch „erlaubte“ Defizite sein dürfen – und wem nützt diese Erzählung?
Jakob Rennhofer
Es geht darum, die Grundlagen dieser Gesellschaft zu verändern – und nicht bloß darum, sie etwas bequemer zu gestalten, so wie das linksliberale Anhänger*innen der Identitätspolitik gerne für marginalisierte Gruppen einfordern. Und um das zu schaffen, müssen wir uns erstmal wieder stolz als „Rote“ bezeichnen können.