Unser “Trotzdem” gibt es seit 1948. Als sozialistische Jugendorganisation sind uns theoretische Debatten wichtig, denn nur durch sie können wir die Welt verstehen, in der wir leben - ohne Theorie gibt es keine Praxis! Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen gibt es im deutschsprachigen Raum kaum dezidiert linke Nachrichtenportale, das Spektrum reicht meist nur von rechtsaußen bis liberal. Unser “Trotzdem” soll diese Leerstelle füllen. Daher versuchen wir in diesem Blog, unsere Gegenwart aus einer sozialistischen Perspektive zu analysieren und zu diskutieren.
Die Artikel des “Trotzdem” werden von SJ-Aktivist*innen geschrieben, die sich bereits im Vorfeld mit den jeweiligen Themen befasst haben. Außerdem wollen wir der regen Debattenkultur innerhalb der Sozialistischen Jugend auch eine schriftliche Plattform bereitstellen, so z.B. durch unsere Rubrik “Pro & Contra”.
findet ihr Kommentare, Analysen und Debatten. Diese erscheinen in mehrmals im Jahr veröffentlichten Ausgaben, die sich einem spezifischen, meist tagespolitisch relevanten, Thema widmen.
- Josef Hindels
Jakob Rennhofer
Kaum eine Position innerhalb der SJ ist so umstritten wie jene der Wehrpflicht. Wenn es um sie geht, können Diskussionen durchaus hitzig werden. Dabei werden gerne historische Argumente aus dem Keller geholt und eine anti-militaristische Haltung mit ihr begründet, was durchaus widersprüchlich scheint. Doch ist diese Position weiterhin einfach so aufrechtzuerhalten?
Philipp Kaiser, Fiona Schindl
Die Neutralität ist ein identitätsstiftendes Merkmal des österreichischen Selbstverständnisses. So nutzte Bruno Kreisky das durch ihn eingefädelte Gipfeltreffen 1961 zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruschtschows, um den Grundstein für die internationale Rolle Österreichs zu legen. Spätestens mit der Eröffnung der UNO City 1979 kann sein Projekt als abgeschlossen betrachtet werden.
Die Einordnung von imperialistischen Kriegen in den geopolitischen Kontext ist eine wesentliche Aufgabe, um politische Strategien für den Frieden zu entwickeln. Verläuft diese Einordnung nach einem vorgefertigten Freund-Feind-Schema, droht jedoch die Gefahr der Verwässerung. Schafft die polit-mediale Landschaft Österreichs diese Einordnung? Beispiele lassen zweifelnd zurück.
Seit jeher ist die Europäische Union ein kontroverses Thema in linken Debatten. Doch selbst die größten europäischen Romantiker können nicht leugnen, dass die EU in ihrer aktuellen Form einige untragbare Zustände mitzuverantworten hat. Auch für die österreichische Linke stellt sich - nicht zuletzt auf Basis dieser Analysen - unweigerlich die Frage, welche Strategien konkret anwendbar sind, um die Schattenseiten der EU und ihrer Institutionen trockenzulegen.
Bernhard Bresgen
Wir kennen die Geschichte vom europäischen Tiefkühlhuhn, das in Ghana am Markt verkauft wird, weil es bei uns weggeschmissen werden würde. Es ist nur ein Beispiel dafür, wie die EU mit dem globalen Süden, und vor allem mit Afrika, handelt und Wirtschaftsimperialismus betreibt. Doch warum ist das problematisch und wer profitiert eigentlich davon?
Die meisten von uns sind mit offenen Grenzen aufgewachsen; wir haben eine gemeinsame Währungsunion mit dem weltweit entwickeltesten Binnenmarkt und können auf Reisen gratis surfen und telefonieren. All das sind Errungenschaften der EU; Errungenschaften für die wir dankbar sein können – und auch müssen!